ADC 2017 – Die Ausstellung

Dass die Ausstellung über Deutschlands beste Werbung des vergangenen Jahres ins Museum der Arbeit nach Hamburg-Barmbeck umgezogen ist, dürfte wohl eher als Randnotiz zu vermerken sein. Obwohl: Schöner wars schon, als Kongress und Ausstellung noch unter einem Dach stattfanden. Man konnte etwas mehr ADC-Luft schnuppern.

Was sich die Ausstellungsmacher dabei gedacht haben, die Exponate alphabetisch nach Kunden zu präsentieren anstatt thematisch nach Kategorien, ist absolut nicht nachvollziehbar! Ein echtes Durcheinander war das. Sie hätten es mal besser so gemacht, wie auf den Screens. Und: ich hatte auch den Eindruck, dass die Ausstellung erheblich kleiner war als in den Jahren zuvor. Auch schade.

So. Genug gemotzt! Was war herausragend?
In der Kategorie „Film“ haben meiner Meinung nach zwei meiner Ex-Kollegen Vögel abgeschossen: Oliver Voss mit seinem göttlichen Aldi-Film – ein opulent-witziges Vergnügen über knappe Kassen im Olymp und VW Marketingchef Lutz Kothe, mit dem Anhänger-Film, in dem sich die Pferde halb tot lachen über einen Autofahrer, der seinen Anhänger beim Rückwartsfahren partout nicht in den Griff bekommt. Dritter im Bunde ist der Smart-Film „Verfolgungsjagd“ – auch richtig schön lustig!

Beim Thema Corporate Design ist Audi aus meiner Sicht Richtung weisend, nicht nur, was den Style betrifft, sondern auch die Neuinterpretation des Begriffs „Regeln“. Als integrierte Kampagne gehört die Elbphilharmonie auf oberste Treppchen. Das Grafik-Design dieses Auftritts ist so aufregend wie der Bau selbst. 

Schauen wir auf Print! Hier zeigen Tageszeitungen, wie es geht. Tagesspiegel als nationales Medium und die Berliner Morgenpost als Lokalzeitung inszenieren große Themen auf der einen und Lokalkompetenz auf der anderen Seite gleichermaßen kreativ und unterhaltsam. Sixt punktet mal wieder mit einem schönen, politischen Motiv. Amnesty International schafft einen echten Moment des Atemstillstands, wenn man die optische Täuschung der Motive durchschaut. Und last but not least nochmal Oliver Voss mit einer grafisch-textlichen Delikatesse für Mountainbikes der Marke Rotwild.

Guerilla? Auch eindeutig: Hier macht Heimat das Rennen. Die Briefwahlurne für Schwaben und die Start-up Aktion in London sind großes Kino. Kleine, kreative Aktion und riesige mediale Wirkung. Guerilla-Marketing at its best!


Gold beim WorldMediaFestival Erste Kampagne fürs E-Handwerk